Als Lara mit 25 bei einer renommierten Escortagentur in Berlin einstieg, akzeptierte sie alle Regeln, die in ihrem Vertrag festgehalten waren. Insbesondere gab es eine Regel, die den privaten Kontakt zu Kunden regelte. Es war den Mädchen verboten, private Termine mit Klienten auszumachen. Termine wurden grundsätzlich über die Agentur vereinbart, Zuwiderhandlungen wären vertragswidrig.

Für Lara war das kein Problem, schließlich wollte sie niemanden privat kennenlernen, sondern ihr Studium finanzieren.

Sie lebte sich in der Escortagentur schnell ein und fand einige Klienten, die sie mehrmals im Monat buchten. Die meisten Escortladys mögen es, wenn sie im Laufe der Zeit ein Stammklientel aufbauen. So lässt es sich besser aufs Vergnügen konzentrieren und die vorherigen Absprachen und das Kennenlernen entfällt. Auch Jim war ein solcher Stammkunde von Lara. Anfangs buchte er die junge Frau zweimal im Monat, doch im Laufe der Zeit häuften sich die Verabredungen.

Ohne es zu merken freute sich Lara immer besonders, wenn sie seinen Namen in der Karteikarte las und es war längst zur Gewohnheit geworden, dass er sie jedes Wochenende ausführte und die Nacht mit ihr in seinem Penthouse verbrachte. Das sich etwas an ihrer Gefühlswelt geändert hatte merkte sie erst, als er sie an einem Wochenende nicht buchte und sich auch nicht in der Agentur meldet. Obwohl sie andere Kunden hatte, kreisten ihre Gedanken um Jim, sie vermisste ihn, war besorgt über sein Wohlbefinden und schaute ein ums andere Mal in den Computer, ob nicht doch eine Buchungsanfrage von ihm eingangen war.

Ihre Stimmung war beinahe trübsinnig. In der Woche nach dem Wochenende verzichtete sie auf jegliche Termine mit Klienten und zog sich verletzt in ihrem Haus zurück. Es war spät am darauffolgenden Freitag, als es an ihrer Tür klingelte. Eigentlich hatte Lara keine Lust auf Besuch, doch irgendetwas bewog sie dazu, doch die Tür zu öffnen. Sie trug einen alten Micky-Maus-Schlafanzug, ein völlig anderer Anblick als die Lara, die sich für Geschäftstermine hübsch macht. Entsprechend schockiert war sie dann auch, als Jim vor ihrer Tür stand. Doch anstatt sich über ihr Outfit lustig zu machen, bat er sie um ein Gespräch.

Sie sah an seiner Miene, dass etwas mit ihm nicht stimmte und so bat sie ihn herein und gab ihm etwas zu trinken.

Anfangs stockte er, doch dann sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus.

Er hatte sich in Lara verliebt, der Gedanke dass sie andere Männer besuchte war ihm unerträglich.

Er hatte versucht sie aus seinem Kopf zu verbannen, doch es war nicht möglich. Lara bemerkte erst das sie weinte, als er ihr erschrocken eine Träne von der Wange wischte. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen, auch sie war verliebt in diesen Mann. Auch wenn es der größte Regelbruch ihrer Agentur gegenüber war, verlebten die beiden eine großartige Liebesnacht.

Am nächsten Tag kündigte Lara ihren Job und hatte großes Glück. Jill, die Chefin, hatte Verständnis für ihre Situation und beendete den Vertrag mit sofortiger Wirkung. Heute sind fünf Jahre vergangen und Lara ist noch immer glücklich mit Jim.